Herausforderungen und Risiken

In Bezug auf die verschiedenen Arten von sozialen Beziehungen, kann man noch folgende Herausforderungen und Risiken beobachten:

Freundschaften:

Soziale Kontakte stellen insgesamt eine wichtige Sozialisationsfunktion dar. Deshalb sind soziale Kontakte mit Gleichaltrigen besonders für Kinder und Jugendliche relevant. MmB verfügen generell über weniger Freunde als Kinder und Jugendliche ohne B. Diese Kontakte wirken sich auf die Chancen späterer Eingebundenheit, auf die Lebenszufriedenheit und auf mögliche kritische Lebensverläufe, mit anhaltenden psychischen oder Beziehungsschwierigkeiten aus. Zudem erschweren fehlende soziale Ressourcen den Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen. (1)

Partnerschaft und Elternschaft:

Die Ermöglichung nach dem Wunsch nach Partnerschaften und/ oder Elternschaft ist abhängig vom sozialen Kontakt. Es herrschen teils negative Einstellungen und Vorurteile gegenüber einer Elternschaft von MmB. (2)

Familie:

Mögliche Belastungen für Familien mit Mitgliedern mB:

  • Mögliche Schuldzuweisung, Angst und Unsicherheit nach der Geburt. 
  • Finanzieller und zeitlicher Aufwand 
  • Die Anwesenheit fremder Expert*innen in der familiären Privatheit. 
  • Stigmatisierungen im sozialen Umfeld oder Isolation. 

→ Notwendigkeit von familiärem Zusammenhalt, Unterstützung aus Freundes- und Verwandtenkreis sowie Informations- und Beratungsangebote 

Social Media:

Kinder und Jugendliche mit geistigen Beeinträchtigungen nutzen digitale Medien bereits intensiv (3). Dabei bietet das digitale Umfeld für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung eine große Chance, soziale Beziehungen zu Gleichaltrigen einzugehen und diese zu gestalten (4) Besonders für nicht verbal oder eingeschränkt kommunizierende Kinder und Jugendliche sind digitale Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation, sowie Messenger, Chat oder Videokommunikation besonders wichtig für die Beziehungsgestaltung. (4).

Auf der anderen Seite gibt es auch spezifische Risiken für Kinder und Jugendliche mit kognitiver Beeinträchtigung  im digitalen Raum: so sind sie besonders von Cybermobbing und struktureller Benachteiligung in der digitalen Welt betroffen. (3)
Aufgrund von Schwierigkeiten in der Urteils- bzw. Entscheidungsfähigkeit sind sie vulnerabler für digitale Risiken, wenn sie z.B. Marketingstrategien, Fake News, missbräuchliche Datenerhebungen, Fehlinformationen, Manipulation und Kostenfallen weniger gut erkennen können als andere Jugendliche. 

Quellen:
1: Teilhabebericht 2021
2: Artikel 23 UN-BRK Achtung der Wohnung und Familie: Schutz von Partnerschaft, Ehe, Familie und Elternschaft für MmB 
3: https://jugendhilfeportal.de/artikel/junge-menschen-mit-geistigen-behinderungen-in-der-digitalen-welt#:~:text=Kinder%20und%20Jugendliche%20mit%20geistigen,in%20der%20digitalen%20Welt%20betroffen.
4: https://dossier.kinderrechte.de/digitale-inklusion

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